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Lera Auerbachs „Vessel of Light“ wird am 17. November im Konzerthaus Berlin aufgeführt.

Das Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt präsentiert die Künstlerin Lera Auerbach in der Spielzeit 2024/25 im Rahmen eines „Creative Portrait“. Dabei werden einige Orchester- und Kammermusikwerke aufgeführt, die Porträtkünstlerin Auerbach konzertiert auch als Pianistin. Als Auftakt und Teil des „Aus den Fugen“-Festivals erklingt am 17. November um 11.00 Uhr die 6. Sinfonie „Vessels of Light“, dirigiert von Joana Mallwitz. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat das Werk anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens in diesem Jahr in Auftrag gegeben. Am 17. Januar folgt ein Gesprächskonzert mit Auerbachs Cello-Sonate op. 69, der Komponistin am Klavier und dem Cellisten Frans Helmerson. Am 14. Februar spielt das Konzerthausorchester unter Leitung von Joana Mallwitz die Orchesterfassung von „Labyrinth“ (2018), ein Stück, das durch Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ und Texte von Jorge Luis Borges inspiriert wurde. Ein Familienkonzert am 15. Februar kombiniert Musik von Mussorgsky und Auerbach. Der Abschluss dieser Porträtreihe ist am 14. März ein Kammerkonzert mit Werken von Mozart, Dvorak und Auerbach, erneut mit Auerbach am Klavier.

Sinfonie Nr. 6 „Vessels of Light“

Inspiriert vom Heldentum Chicen Sugiharas, der während des Zweiten Weltkriegs durch seine mutigen Entscheidungen tausende jüdische Leben rettete, schuf Lera Auerbach die Musik, das Libretto und das künstlerische Konzept für die Sinfonie Nr. 6 „Vessels of Light“ für Violoncello, Chor und Orchester. Auerbachs Libretto verwebt eine vielschichtige Struktur aus Worten und Musik, darunter jiddische Gedichte von Yisroel Emyot, Simkha-Bunim Shayevitch, Reyzl Zhikhlinski, Peretz Markish, Moyshe Teyf, Itzik Manger, Dovid Hofshteyn und Avrom Sutzkever. Das Werk integriert auch die japanische Kunst des Kintsugi, das mystische Konzept des Schvirat ha-Kelim („Bruch der Gefäße“) und die stille Tiefe des Psalms 121. Die Sinfonie Nr. 6 ist Chiune Sugihara und all jenen gewidmet, die ihr Leben riskierten, um andere zu retten.

Die Sinfonie Nr. 6 „Vessels of Light“ wurde von Yad Vashem, der Welt-Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, und der American Society for Yad Vashem in Auftrag gegeben. Die Premiere spielte die japanisch-amerikanische Cellistin Kristina Reiko Cooper, deren Schwiegervater Irving Rosen dank der lebensrettenden Visa von Sugihara gerettet wurde. Yad Vashem ehrte Sugihara für seinen Mut und seine Mitmenschlichkeit als Gerechten unter den Völkern.

Zusätzlich zur Musik schuf Auerbach die Bronzeskulptur „Silent Psalm“, die durch Kintsugi aus zerbrochenen Teilen in Form eines Davidsterns zusammengefügt wurde und die Kraft der Einheit in der Fragmentierung symbolisiert. In „Silent Psalm“ durchdringen Fragmente des Psalms 121 die Sinfonie und verkörpern das kosmische Echo des Schvirat ha-Kelim. Die zehn Gefäße (hebräische Sefirot), die das Licht der Schöpfung fassen sollten, zerbrachen unter dessen großer Macht und symbolisieren die Zerbrechlichkeit der Welt. Durch die Einbindung von Kintsugi hebt Auerbach die Schönheit und Widerstandskraft betonter Brüche hervor und reflektiert das Ideal des „Tikkun Olam (Reparatur der Welt) in einem Streben nach Harmonie und Ganzheit.

Programm des Jubiläumskonzerts „70 Jahre Yad Vashem“

17. November 2024, 11 Uhr, Konzerthaus Berlin, Großer Saal

Charles Ives: „The Unanswered Question“

Lera Auerbach: Sinfonie Nr. 6 („Vessels of Light“) für Violoncello, Chor und Orchester

Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 (für 23 Bläser und Kontrabass bearbeitet von Mordechai Rechtman)

Besetzung:

Konzerthausorchester Berlin

Joana Mallwitz, Dirigentin

Kaunas State Choir

Kristina Reiko Cooper, Violoncello

Kristín Anna Guðmundsdóttir, Sopran

Nora Steuerwald, Alt

Kyangyoon Shine Lee, Tenor

Arttu Kataja, Bass

Eliana Pliskin Jacobs, Flüsterer

Sasha Lurje, Flüsterer

Benjy Fox-Rosen, Flüsterer

Karsten Troyke, Flüsterer

Die Althafen Foundation 

Exzellenz braucht Freiheit, um sich zu entfalten. Die Althafen Foundation unterstützt heraus-ragende Persönlichkeiten, Gruppen und Organisationen dabei, ihre Visionen zu verwirklichen. Die Schwerpunkte liegen auf Projekten in den Bereichen Kunst und Kultur, Bildung und Wohltätigkeit. Ein aktuelles Projekt ist die Zusammenarbeit mit der Komponistin, Pianistin und Dirigentin Lera Auerbach als „Artist in Spotlight 2024“. Die Althafen Foundation unterstützt Auerbachs Sinfonie Nr. 6 „Vessels of Light“ für Violoncello, Chor und Orchester, die am 19. April 2023 in der Carnegie Hall uraufgeführt wurde. Die 2021 gegründete Organisation engagiert sich weltweit für Initiativen, die nachhaltig dem Wohle der Menschen vor Ort dienen. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Programme zu entwerfen und zu verwalten, die passgenau die Bedürfnisse Einzelner ansprechen. Ihr Ansatz: Global denken, lokal handeln – gemeinsam mit Partnern in einem internationalen Netzwerk. Von Juni bis August 2024 präsentierte die Althafen Foundation am Pier 61-64 in Berlin hochkarätige Klassik- und Jazz-Konzerte im Rahmen der interdisziplinären Summer Arts Lounge. Die attraktive Adresse im hippen Viertel an der Oberbaumbrücke in Friedrichshain-Kreuzberg wurde temporär als kultureller Hot-Spot genutzt, mit Platz für bis zu 500 Menschen, bei den bestuhlten Konzerten für bis zu 200 Menschen. Diese Premiere war ein voller Erfolg: Seit Anfang Juni haben rund 25.000 Menschen die Veranstaltungen besucht.

Weitere Informationen

www.leraauerbach.com
www.konzerthaus.de
www.althafen-foundation.org