In sechs Konzerten zeigt das Quartett seine Qualitäten – unterstützt von der Althafen Foundation
In der Saison 2024/25 präsentiert sich das 2017 gegründete Alinde Quartett als Porträtkünstler dem Publikum in der Kölner Philharmonie. Sechs konsequent individuelle Konzerte braucht es, um allen Facetten gerecht zu werden – von Barockmusik auf historischen Instrumenten bis zu Auftragskompositionen. Herzensangelegenheit ist dabei die Musik von Franz Schubert, und das nicht nur, weil sich das Quartett, das Köln zu seiner Heimat gemacht hat, nach einem seiner Lieder benannt hat. Die Alindes haben sich die Aufgabe gestellt, dessen Streichquartette in einem mehrjährigen Aufnahmeprojekt für sich zu entdecken. Dazu kommen ein Kinderkonzert mit italienischen Akzenten, ein Programm mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, in dem auch ein Werk des vor einigen Wochen verstorbenen Wolfgang Rihm erklingt, sowie eine Begegnung mit der Organistin Iveta Apkalna. Ein Quartett zu sein, sich als Quartett zu verstehen, buchstäblich ebenso wie philosophisch? Das ist eine Lebensentscheidung. Infos unter www.kölner-philharmonie.de und www.althafen-foundation.org
Shooting Star Jonathan Tetelman mit den Bremer Philharmonikern
Der chilenisch-amerinanische Tenor Jonathan Telman brillierte bereits in Rollen wie Rodolfo, Cavaradossi oder Pinkerton und hat sich mit seinem aktuellen Album „The great Puccini“ als einer der ganz großen Verismo-Tenöre empfohlen. Gemeinsam mit den Bremer Philharmonikern unter Marko Letonja ist er am 28. August im Konzertsaal „Glocke“ zu hören. Infos unter www.musikfest-bremen.de
“Elizaveta Don makes music. The music is everything; this pianist isn’t performing for applause – that just delays getting back to making music.”
(Geoffrey Simon, “Classical Voice”)
Die Premiere
Dieser Moment vor dem ersten Ton eines Klavier-Recitals ist immer wieder magisch. Die Stille, die Vorahnung bei einem bereits bekannten Stück, dass man gleich womöglich neue Erkenntnisse gewinnen wird. Oder aber die Neugierde auf noch unbekanntes Repertoire, auf die Erweiterung des Horizonts mit Noten. Wie wird diese Musik sein, wie wird sie klingen? Wie wird sie gefallen? Mit einem Wort: Erwartung. Oder, anders ausgedrückt: Vorfreude.
Diesem Gefühl und dieser Spannung hat die aus Moskau stammende und in Hamburg lebende Pianistin Elizaveta Don nun ihr Debüt-Album gewidmet, das am 5. Juli erscheint. „Préludes: Anticipation“ (GENUIN classics) kombiniert einige der wichtigsten „Vorspiele“ der Musikgeschichte, als Würdigung dieses Formats und Einblick in die Vielschichtigkeit dieses Genres. Auf sechs musikalische Kurzgeschichten aus dem zweiten Band von Claude Debussys 24 „Préludes“ folgen die „24 Präludien“ op. 34 von Dmitri Schostakowitsch. Faszinierende Entdeckungen und ein deutliches, selbstbewusstes programmatisches Ausrufezeichen sind die „8 Préludes pour le piano“ des Schweizer Komponisten Frank Martin, die er dem Pianisten Dinu Lipati gewidmet hatte.
Eingespielt wurde dieses Album in der Friedrich-Ebert-Halle in Hamburg-Harburg, die schon seit Jahrzehnten von Klassik-Stars (von Martha Argerich über Anne-Sophie Mutter bis zu Lang Lang und Daniil Trifonov) als Rückzugsort für ihre konzentrierte Arbeit an Aufnahmen genutzt und geschätzt wird. „Préludes: Anticipation“ ist ein weiterer Beleg dafür, dass Elizaveta Don eine Künstlerin ist, die den großen Auftritt ins Rampenlicht zu einem Hör-Erlebnis machen kann.
Die Musik
Seinen zweiten „Préludes“-Band, der 1911/12 entstand, lässt Claude Debussy vielsagend mit einem Stück namens „Brouillards“ (Nebel) beginnen. Eine kleine Liebeserklärung an die Uneindeutigkeit und das nach allen Seiten Offene seiner Kunst. Sicher wollte Debussy mit diesen Solo-Abenteuern an die Tradition von Bach oder Chopin anknüpfen. Er wollte aber als „Musicien francais“ und Impressionist auch ganz eigene Akzente setzen und an seine französischen Vorfahren wie Couperin oder Rameau erinnern, an das freie, poetische Fabulieren auf der Tastatur, harmonisch und rhythmisch. Deswegen setzte er seine außermusikalischen Titel auch jeweils an die Schlüsse der Stücke und formulierte fantastische Assoziations-Sprachbilder wie „Les Fées sont d’exquises danseuses“ (Die Feen sind tanzende Skizzen) beim 3. Prélude. Nur kein allzu konkret vorgefertigtes Bild, nur keine Vor-Urteile. Für diese sanft im Ungefähren schwebende Musik gilt auch, was Debussy allzu beflissenen Interpreten und Interpretinnen seiner Klavierwerke zu bedenken gab: „Vor allem muss man vergessen, dass das Klavier Hämmer hat!“
Nur einen Tag, nachdem er seine Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ beendet hatte, setzte sich Dmitri Schostakowitsch Ende 1932 schon wieder an die nächste große Herausforderung und begann mit der Arbeit an seinen „24 Präludien“ op. 34, dem Ablauf des Quintenzirkels folgend. Dem großen Bach-Bewunderer war natürlich klar, worauf er sich damit einließ. Ebenso wusste er um die Bedeutung der Zyklen von Chopin, Rachmaninow, Skrjabin oder Debussy. So entstanden zwei Dutzend kleine Meisterwerke, enorm abwechslungsreich, dramatisch, lyrisch, humoristisch, randvoll mit Kontrasten und Ausdrucksfacetten. Typischster Schostakowitsch. Eine spanische Serenade (Nr. 2), eine Fuge (Nr. 4), eine Tarantella (Nr. 9), ein Puppentheater (Nr. 10), alles, was er damals sowjetischen Staat gehört und gesehen hat, wurde für ihn zur Inspiration: Ein betrunkener Tanz in der Kneipe (Nr. 6), sogar Filmmusik, ein Genre, das er als Stummfilm-Begleiter aus eigener Erfahrung kannte. Aber auch bittere Ironie, Sarkasmus und Tragödie in Nr. 14, dem finsteren Zentrum des Zyklus.
Frank Martin (1890 – 1974) ist vor allem für seine Vokalkompositionen (herausragend: das Oratorium „Le vin herbé“) bekannt. Sein Personalstil verbindet Elemente aus Schönbergs Zwölftontechnik mit klassischer, tonaler Musik. Martin hat nicht viele Instrumentalwerke hinterlassen. Umso bedeutender sind deswegen seine „8 Préludes pour le piano“, die er 1948 zu Papier brachte. In ihnen klingt nicht nur die eigenständige Tonsprache des Schweizers mit. Es hallen auch die Erinnerungen an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs nach. So entstanden mystische Bilder wie die Glocke im Präludium Nr. 1 oder eine surreale Reminiszenz von Chopins a-Moll-Prélude im Präludium Nr. 3. Dem 2. Präludium gab Martin den scherzhaften Spitznamen „le petit Bach“. Eine starke emotionale Kraft geht vom Präludium Nr. 7 aus, und mehr noch vom letzten, 8. Präludium, dessen rhythmischen Ausgestaltung an die Reiter der Apokalypse erinnert. Die „Zeit“ schrieb über die Musik von Frank Martin: „Seine Musik will nicht überwältigen, sondern sanft überzeugen, sie strahlt still und leise.“ Für Elizaveta Don ist Martins Prélude-Zyklus ein absolutes Meisterwerk. Diese Stücke sind „eine Reise durch Unsicherheit und Hoffnung, Wirkliches und Surreales, Ironie und Tragödien“.
Die Pianistin
Die Frage nach einem einzigen Lieblingskomponisten stellt sich für Elizaveta Don so erst gar nicht: „Es gibt so viele geniale Komponisten in der Musikgeschichte, wie kann man nur einen wählen?“ Ihre Leidenschaft ist allumfassend, von der Renaissance bis zur Avantgarde. Wer Don live in Konzerten hört, kann dort Uraufführungen erleben, oder aber ihrem großen Interesse an historisch informierter Aufführungspraxis begegnen. Deswegen spielt sie nicht nur Klavier, sondern auch Cembalo, um dieses Repertoire angemessen aufzuführen. Don spielt Solo-Abende und als Solistin mit Orchestern, dazu kommen Kammermusik-Projekte in vielen unterschiedlichen Besetzungsgrößen. Sie interessiert sich außerdem für Jazz, Klezmer und Balkanmusik, singt und improvisiert, auch mit ihrem Mann, dem Klarinettisten Eduard Don und dessen Band. Alles in allem: eine echte, aufregend vielseitige Allrounderin.
Don wurde in Moskau in eine musikalische Familie geboren. Ihre Mutter ist Operndirigentin. Mit vier Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht und nur ein Jahr später gab sie bereits ihr erstes Konzert. Mit sechs, so berichtete sie später, stand das Lebensziel fest: Musikerin. Es folgte ein Studium am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium. Anschließend zog sie nach Deutschland und wurde Schülerin beim legendären Evgeni Koroliov an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Ihr Examen legte sie mit Auszeichnung ab.
Bei nicht weniger als 15 internationalen Wettbewerben war Elizaveta Don Preisträgerin. Ihre Konzertreisen führten sie in fast 40 Länder, von Australien bis Argentinien, von Indien bis Israel. Sie trat in berühmten Konzerthäusern auf, unter anderem in Paris, Berlin, Hamburg oder Toronto. Auch als Kammermusikerin ist Don aktiv. Ihre Repertoire-Bandbreite reicht vom frühen Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Seit 2013 unterrichtet Elizabeta Don als Lehrbeauftragte an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater.
die Autorin, Musikerin, Schauspielerin, Regisseurin und Filmemacherin Lola Arias wurde mit dem Internationalen Ibsen-Preis 2024 ausgezeichnet.
Der weltgrößte Theaterpreis wird von der norwegischen Regierung verliehen. Das Preisgeld beträgt 2,5 Millionen NOK (umgerechnet ca. 218.000 Euro). Zu den früheren Gewinnern des Internationalen Ibsen-Preises gehören so namhafte Künstler wie das Back to Back Theatre, Taylor Mac, Christoph Marthaler, Forced Entertainment, Peter Handke, Peter Brook, Ariane Mnouchkine, Heiner Goebbels und Jon Fosse.
Das Programm des 35. Musikfests Bremen bietet noch bis 7. September eine Fülle bester Musik unterschiedlicher Stilrichtungen. Den Anfang machte am 7. August mit einem Sonderkonzert Daniel Barenboim mit seinem West-Eastern Divan Orchestra und Anne-Sophie Mutter. In den kommenden Wochen werden zahlreiche namhafte Künstler erwartet, darunter der Tenor Jonathan Tetelman, Igor Levit, René Jacobs oder Marc Minkowski mit Les Musiciens du Louvre. Infos und Tickets unter www.musikfest-bremen.de und Telefon 0421 / 33 66 99.
Das Musikfest Bremen zählt zu den herausragenden Klassikfestivals Deutschlands. Vor über 30 Jahren von Prof. Thomas Albert gegründet, bringt das Musikfest Bremen alljährlich im Spätsommer drei Wochen lang beste Musik in die Hansestadt und die gesamte Region Nordwest. Festivals im Festival sind das Arp-Schnitger-Festival, das die Orgeln des weltberühmten Orgelbauers aus der Wesermarsch zum Schwerpunkt hat und die spartenübergreifenden Konzerte der Reihe „Surprise“ im BLG-Forum.
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Alle zwei Jahre wird der weltgrößte Theaterpreis, der International Ibsen Award verliehen. 2018 hat die siebenköpfige Jury den Regisseur, Musiker und Komponisten Christoph Marthaler ausgewählt. Die Preisverleihung erfolgt im September im National Theater Oslo. Gestiftet wird der Preis vom norwegischen Staat.
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Am 15. Oktober 2017 feierte die Griechische Nationaloper vor internationalem Publikum erfolgreich ihre Wiederöffnung. Durch das neue Stavros Niarchos Kulturzentrum knüpft die Nationaloper an den Glanz früherer Zeiten an und macht international auf sich aufmerksam.
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